Mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 30 Mio. Euro stellt das derzeit im Bau befindliche neue Gebäude am Sankt Elisabeth Krankenhaus Eutin (SEK Eutin) eine zukunftsweisende Investition in der Region dar: Auf vier Etagen werden überwiegend Einbett- und einige Zweibettzimmer entstehen, alle mit eigener Nasszelle und fast alle mit eigenem Balkon ausgestattet. Ab Ende 2024 sollen dann die Patient*innen dieser Fachklinik für Innere Medizin mit den Schwerpunktbereichen Geriatrie und Palliativmedizin in den hellen und modern ausgestatteten Räumlichkeiten versorgt werden.
Der Rohbau der ersten beiden Geschosse ist bereits fertiggestellt. Eine Bauvoranfrage der Klinik für die Erweiterung des Neubaus um zwei weitere Geschosse wurde positiv beschieden und das formelle Baugenehmigungsverfahren läuft, so dass die Bauarbeiten voraussichtlich Anfang des kommenden Jahres fortgesetzt werden können. Das Land Schleswig-Holstein fördert die von 13 auf 20 Betten erweiterte Palliativstation, die komplett in das Erdgeschoss des Neubaus umziehen wird, mit 6,76 Mio. Euro. Auch für den zweiten Bauabschnitt wird das SEK Eutin Fördermittel-Anträge beim Land stellen, diese werden derzeit von den Planungsbüros erarbeitet.
Moderner Zimmerkomfort und attraktives Arbeitsumfeld
„Mit dem Klinik-Anbau erweitern wir nicht nur unsere Versorgungskapazität von derzeit etwas über 100 auf dann rund 150 Betten, sondern wir werden unseren Patientinnen und Patienten einen modernen Zimmer-Komfort und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein attraktives Arbeitsumfeld anbieten können“, fasst Geschäftsführer Dirk Beutin die Vorteile des Neubaus zusammen. Mehr als 60 Mitarbeiter*innen aus unterschiedlichen Berufsgruppen werden in den kommenden zwei Jahren zusätzlich eingestellt. Das Bestandshaus soll nach der Inbetriebnahme des neuen Gebäudes von Grund auf saniert werden.
Damit Patient*innen und Mitarbeiter*innen sich in den neuen Räumlichkeiten wohl fühlen, konnte das SEK Eutin den international renommierten Farbforscher Prof. Dr. Axel Buether von der Bergischen Universität Wuppertal als fachliche Unterstützung gewinnen: Er erforscht mit seinem Team am weltweit in diesem Bereich führenden Institut für Farbpsychologie, wie sich Farben auf die Psyche und Gesundheit von Menschen auswirken. Gemeinsam mit Klinik-Mitarbeiter*innen wurde ein Farbkonzept entwickelt, das in allen Räumlichkeiten umgesetzt und so zur Gesundung und zum Wohlbefinden beitragen wird.
Auch Aspekte des Umwelt- und Klimaschutzes sind im Neubau berücksichtigt: „Auf dem Dach wird eine Photovoltaik-Anlage errichtet, die Außenanlagen rund um das neue Gebäude werden ökologisch gestaltetet und neue Bäume rund um die Klinik gepflanzt“, so Projektleiter Bernd Giesen.
Wie schon im Vorjahr, verzichtet das Sankt Elisabeth Krankenhaus Eutin (SEK Eutin) auch in diesem Jahr weitgehend auf Weihnachtspost – und spendet stattdessen den auf 500 Euro aufgerundeten „eingesparten“ Betrag für einen guten Zweck, nämlich an die Tafel Eutin e.V.
Geschäftsführer Dirk Beutin übergab die Spende heute an Tafel-Vorstandsmitglied Hans-Joachim Detlefs. „Die Zahl an bedürftigen Menschen, die wir regelmäßig unterstützen, ist spürbar gewachsen. Zu Anlässen wie Weihnachten ist es für viele Menschen eine echte Freude, wenn Sie auch Lebensmittel erhalten, die wir sonst eben nicht kaufen und weitergeben können“, so Detlefs. Die rund 60 Ehrenamtler der Tafel Eutin versorgen etwa 1.000 Menschen pro Woche mit Lebensmitteln.
Dr. Hartmut Niefer, Chefarzt der Geriatrie und Ärztlicher Direktor, verlässt das Sankt Elisabeth Krankenhaus Eutin (SEK Eutin) nach zwölf Jahren auf eigenen Wunsch zum Jahresende 2022. Zum Juni 2022 wurde Dr. Johann Meins ebenfalls zum Chefarzt der Geriatrie am SEK Eutin berufen; er folgt zum Jahresbeginn 2023 interimistisch auf Dr. Niefer in der Position des Ärztlichen Direktors.
Dr. Hartmut Niefer: „Ich möchte mich bei allen Kolleginnen und Kollegen bedanken, mit denen ich in den vergangenen zwölf Jahren so gut und erfolgreich im Sinne unserer Patientinnen und Patienten zusammengearbeitet habe. Wir haben gemeinsam erfolgreich und nachhaltig ein Netzwerk für eine gute und menschliche Altersmedizin in unserer Region aufgebaut. Mein Dank gebührt hierfür auch dem Direktorium und unseren Partnern in Eutin und darüber hinaus. Hinsichtlich des Erreichten verlasse ich das Sankt Elisabeth Krankenhaus mit einem weinenden Auge. Mit einem lachenden blicke ich auf die neuen Herausforderungen, die da kommen.“
Dirk Beutin, Geschäftsführer SEK Eutin: „Mit Herrn Dr. Niefer verlässt ein Charakterkopf und empathischer Experte unser Haus. Ich habe seit April 2020 in meiner Funktion als Geschäftsführer gern mit ihm zusammengearbeitet. Gerade die Corona-Pandemie hat uns und alle Kolleginnen und Kollegen vor besondere Herausforderungen gestellt, die wir als Team gut gemeistert haben. Herr Dr. Niefer hat in den vergangenen Jahren auch die Behandlungsangebote im Bereich Demenz und Delir weiter ausgebaut. Ich freue mich, dass uns Herr Dr. Niefer auch weiterhin eng verbunden bleiben wird und wünsche ihm für seine neue Herausforderung alles Gute und weiterhin viel Erfolg.“
Zuwendung, Hilfe und Mitmenschlichkeit sind grundlegende christliche Werte. Im Sankt Elisabeth Krankenhaus Eutin (SEK Eutin) als Teil eines der größten katholischen Träger von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen in Deutschland, dem EVV (Elisabeth Vinzenz Verbund), spielen diese Werte im täglichen Umgang mit Patient*innen, Angehörigen und der Kolleg*innen miteinander eine wichtige Rolle. Die Ordensgemeinschaft der Schwestern von der Heiligen Elisabeth ist zwar seit einigen Jahren nicht mehr vor Ort in Eutin ansässig, ihre Arbeit wirkt aber hier ebenso wie an anderen Orten in Deutschland und in der Welt.
Ein Projekt, das die Kongregation der Schwestern von der heiligen Elisabeth unterstützt, ist das San Pio Hospital in Maganzo/ Tansania. Diese Gemeinde gehört zu den ärmsten Gegenden Ostafrikas, die nächste optimale medizinische Versorgung ist 600 km entfernt. Die für Laboruntersuchungen, Operationen und diverse Geräte (Röntgen, Narkose, Sterilisator, Waschmaschine usw.) notwendige Energie ist abhängig von einer Solaranlage auf dem Dach des Krankenhauses – diese ist veraltet und inzwischen zu klein, um den Energiebedarf zu decken.
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserer Spende einen Beitrag dazu leisten können, dass die Solaranlage im San Pio Hospital erneuert und erweitert werden kann“, sagte Geschäftsführer Dirk Beutin bei der Übergabe einer Spende in Höhe von 5.000€ an Schwester M. Chiara Lipinski, die extra nach Eutin gereist war. Das Projekt liegt auch dem zum Jahresende 2022 ausgeschiedenen Ärztlichen Direktor und Chefarzt, Dr. Hartmut Niefer, am Herzen, der früher auch selbst vor Ort in Tansania gearbeitet hatte: Sein Wunsch zum Abschied aus dem SEK Eutin war es, auf eine Abschiedsfeier zu verzichten und stattdessen den Geldbetrag an das tansanische Projekt zu spenden.
Da für die neue Solaranlage insgesamt 50.000€ benötigt werden, freuen sich die Ordensschwestern über weitere Unterstützung. Weitere Informationen zum San Pio Hospital und Spendenmöglichkeiten sind zu finden unter www.freunde-von-maganzo.de
Heute ist Welt Delir Tag. Dieser Tag soll die Aufmerksamkeit auf ein Krankheitsbild lenken, das häufig bei chirurgischen und intensivpflichtigen Patienten sowie oft auch bei an Demenz Erkrankten auftritt: ein akuter Verwirrtheitszustand mit schwerer Bewusstseinsstörung. Bei der Behandlung eines Delirs gilt es keine Zeit zu verlieren, denn je länger das Delir besteht, desto schwieriger ist es dieses (ohne Folgeschäden) zu überstehen.
Das Sankt Elisabeth Krankenhaus Eutin (SEK Eutin) arbeitet bereits seit vielen Jahren nach einem Konzept, um delirante Patienten auf der speziellen Demenz- und Delirstation erfolgreich zu behandeln. Unsere Erfahrung mit diesem Krankheitsbild zeigt, dass unter anderem eine orientierungsgebende Struktur positive Auswirkungen auf die Symptome zeigt. Bei einem gestörten Schlaf- und Wachrhythmus eines deliranten Patienten beispielsweise verfolgt der ärztliche Dienst eine Medikamentengabe zur Beruhigung möglichst nur bis Mitternacht, auch wenn der Patient weiterhin unruhig ist und herumläuft. Dies verhindert einen „Überhang“ an Müdigkeit am Folgetag. Somit können Therapien und Untersuchungen planbar stattfinden und eine orientierungsgebende Struktur (Mahlzeiten, Beschäftigungsangebote usw.) durch den Aufenthalt im Tagesraum erzielt werden. Dieser normalisierte Tag-Nacht-Rhythmus ist sehr wichtig, um Betroffenen aus einem Delir-Zustand herauszuhelfen.
1:1 Betreuung rund um die Uhr durch geschulte Betreuungskräfte
Ein ganz wichtiger Baustein und große Besonderheit ist der nächtliche Betreuungsdienst im SEK Eutin: Tag und Nacht stehen geschulte Betreuungskräfte zur Verfügung, die jederzeit gerufen werden können, wenn z.B. ein Patient nachts trotz Medikation unruhig ist, umherwandert oder herausforderndes Verhalten zeigt. Die Betreuungskraft kümmert sich dann individuell um diesen Patienten, das nächtliche diensthabende Stationsteam wird durch diese 1:1-Betreuung entlastet und kann sich anderen Patienten widmen. „Dieses Betreuungskonzept ermöglicht es uns, dass wir als SEK Eutin aus umliegenden Kliniken rund um die Uhr delirante Patienten aufnehmen können, die dort beispielsweise auf der Intensivstation überwacht werden und so ein Notfallbett belegen“, erläutert Kristina Kalthegener, Demenzkoordinatorin am SEK Eutin.
Um auf Patienten mit einem akuten Delir und auf Demenz-Betroffene zukünftig noch besser eingehen zu können, erhalten die Mitarbeitenden aller Berufsgruppen in diesem Jahr eine Basis-Schulung zu dieser Thematik, die das Kompetenzzentrum Demenz Schleswig-Holstein vor Ort durchführt. Mitarbeitende in der direkten Patientenversorgung, also Pflege- und Betreuungskräfte, erhalten zusätzlich ein Intensivtraining. „Unser Ziel ist es, dass jeder Mitarbeiter, ob in der Verwaltung oder der Haustechnik, Grundkenntnisse und Fähigkeiten über den Umgang mit einem Delir- oder Demenzpatienten hat und so jederzeit im Sinne unserer Patienten handeln kann“, erklärt Chefarzt und Ärztlicher Direktor, Dr. Johann Meins, abschließend.
Bei Fragen steht unsere Demenzkoordinatorin, Kristina Kalthegener, jederzeit gern zur Verfügung (Tel. 04521 802-121).